Es heißt, zur Zeit haben die "Hardliner" wieder das Oberwasser!
Ist es das, was uns gefehlt hat?
 

Münchner Merkur vom 20.1.04: Dienst nach Vorschrift. Das Ergebnis einer Studie der Unternehmensberatungsgesellschaft Gallup mbH ergibt: Nur etwa 12% der Arbeitnehmer sind engagiert bei der Arbeit. 70% leisten dagegen "Dienst nach Vorschrift", 18% haben bereits innerlich gekündigt!

Wieder einmal steht und fällt alles mit der Definition in der auslösenden Fragestellung! Was ist ein Hardliner und wo sehen Sie ihn angesiedelt?

Wenn Sie z. B. eine Nation dazu bringen wollen, in bezug auf ihr Anspruchsdenken einen Umdenkprozess einzuleiten oder Sie in einem großen Unternehmen wie z. B. der Bundesbahn ein Umdenken in Bezug auf die Pünktlichkeit oder die Kundennähe erreichen wollen, dann werden Sie das nicht mit den leisen Methoden der normalen Menschenführung schaffen. Kann ich mir echt nicht vorstellen! Da sind wohl Pauken und Trompeten und auch Hammerschläge von Nöten.

Wenn ein Projektleiter ähnliche Vorgehensweisen an den Tag legt, ist er in meinen Augen meistens fehl am Platz.

Wo liegen die Grenzübergänge, wo die Unterschiede?

Vielleicht kann man es so sehen: Im einen werden ganze Systeme gesteuert, im zweiten Fall Individuen!?

Dass es nun Menschen gibt, die diese Methoden aus der "Systemwelt" in die Welt der Individuen übernehmen, ist ebenso naheliegend wie bedauerlich.

Unsere heutige Welt ist von Veränderungen geprägt, nur der Stärkere überlebt. Da liegt es nahe, dass die "Übergriffe" zunehmen. Aber in einem Projekt? Zumal noch in IT-Projekten herkömmlicher Größenordnung?! Da kann ich mir einen Hardliner kaum erfolgreich vorstellen, obwohl ich ihm öfter begegne. Und das Gegenteil von "Hardliner" ist keinesfalls "Weichei"!

Die Methoden des Hardliners sind weitgehend von Gewalt und Angst geprägt. Angst und Gewalt sind aber die Feinde der Kreativität! Liegt darin ein Grund, dass in Deutschland die Anzahl der Patentanmeldungen zurückgegangen ist?