Vom Umgang mit Lob 

Wir haben schon ein eigenartiges Verhältnis zu Lob und Tadel.

Kaum sprechen wir -selten genug- einmal ein Lob aus, schon kommt die Antwort: "Aber das ist doch selbstverständlich...". Ganz offensichtlich fällt es schwer, ein Lob anzunehmen!?

Das ist nicht immer und überall so.

Schauen Sie sich nur einmal die vielen Talkshows an, in denen sich Künstler und Schauspieler produzieren. Die loben sich über den Schellenkönig, obwohl öffentlich bekannt ist, dass sie spinnefeind miteinander sind. Und wenn einmal einer das Zeitliche segnet, dann "... ist ein wunderbarer Künstler von uns gegangen, der eine große Lücke hinterlässt...".

Wer hat schon einmal gehört, dass ein wunderbarer Projektmitarbeiter..., na, Sie wissen schon, was ich sagen will!

Als aller Erstes müssen wir also ein positives Verhältnis und einen positiven Umgang zum Lob finden.

Wie also ein Lob entgegennehmen?

"Das freut mich, dass Ihnen meine Lösung weitergeholfen hat"

oder

"Es tut gut, zu hören, dass meine Lösung ankommt..."

Gefallen Ihnen diese Sätze nicht?
Nun, finden Sie ruhig Ihren ganz persönlichen, aber einen annehmenden und nicht einen ablehnenden. Geben Sie durchaus zu, dass auch Sie auf Lob so scharf sind wie der Teufel auf die Seele!

Und nun zum Lob selbst. Folgende Situation:

Sie haben gerade eine Super-Präsentation hingelegt...! Da bestätigt Ihnen Ihr Vorgesetzter, dass Sie heute ausgesprochen gut gekleidet waren. Darauf haben Sie heute gerade gewartet!?

Sie sehen, ein Lob muss sachlich zutreffen und die Bedürfnissituation (siehe Frage 3) des zu Lobenden treffen, sonst läuft es ins Leere und bewirkt eher das Gegenteil des Beabsichtigten.

Ein Lob muss aus dem Herzen kommen und sehr ehrlich gemeint sein.

Denken Sie daran: Die innere Haltung teilt sich immer mit, ob Sie wollen oder nicht! Jeder spürt sofort, wenn ein Lob nicht aus voller Überzeugung ausgesprochen wird. Deshalb ist es auch so schädlich, wenn man sich irgendwelche Tipps und Tricks angewöhnt, die sehr schnell zum Standard und zur Marotte werden.

Dann haben Sie die Situation, wo Ihre Mitarbeiter sagen:

Jetzt darf ich mir wieder sein antrainiertes Einheitslob abholen....!